Hornhaut- verkrümmung

Eine gesunde Hornhaut, auch Kornea genannt, ist oval geformt, einen halben Millimeter dick und leicht gewölbt, da sie den Augapfel umspannt. Ist die Hornhaut ungleichmäßig geformt, sprechen Augenärzte von einer Hornhautverkrümmung, die auch als Stabsichtigkeit oder Astigmatismus bezeichnet wird.

Im Normalfall bündelt die Hornhaut in Zusammenarbeit mit der Linse das auf das Auge einfallende Licht, fokussiert es auf einen Punkt an der Netzhaut und ermöglicht dem Menschen damit das scharfe Sehen. Ist die Hornhaut ungleichmäßig geformt, kann das Licht nicht wie geplant gebündelt werden. Das einfallende Licht wird nicht auf einen gemeinsamen Brennpunkt, sondern auf einer Brennlinie auf die Netzhaut treffen. Das hat die Folge, dass der Patient unscharf sieht.

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Die Symptome einer Hornhautverkrümmung

Eine geringe Hornhautverkrümmung verursacht für den Patienten weder Schmerzen noch Beschwerden. Ist der Astigmatismus deutlicher ausgeprägt, sind allerdings durchaus Symptome wahrnehmbar.

 

Folgende Anzeichen können für eine Hornhautverkrümmung sprechen:

  1. häufige Kopfschmerzen,

  2. Augenschmerzen,

  3. dauerhaft unscharfes Sehen, sowohl in der Nähe als auch in der Ferne.

Die Kopf- und Augenschmerzen, die bei leichter bis mäßiger Hornhautverkrümmung oft vorkommen, lassen sich darauf zurückführen, dass das Auge permanent erfolglos versucht, das unscharfe Bild zu korrigieren. Dieser Vorgang ist sehr anstrengend für die Augenmuskeln, sodass Kopf- und Augenschmerzen die Folge sind.

Die Sehbeschwerden bei einer Hornhautkrümmung äußern sich primär in einem verzerrten und gleichzeitig unscharfen Bild. Ist statt einem Brennpunkt eine Brennlinie auf der Netzhaut zu finden, werden die Punkte im Sichtfeld als Streifen abgebildet. Von diesem Umstand stammt auch die Bezeichnung Stabsichtigkeit als Synonym für die Hornhautverkrümmung.

Die verschiedenen Arten der Hornhautverkrümmung

Eine reguläre Hornhautverkrümmung bedeutet, dass die einfallenden Lichtstrahlen auf einer Brennlinie statt auf einem Brennpunkt abgebildet werden. Es kann jedoch auch eine irreguläre Hornhautverkrümmung vorliegen, bei welcher die Lichtstrahlen in verschiedene Richtungen gelenkt werden und keine einheitliche Brennlinie mehr vorhanden ist.
Zudem gibt es noch verschiedene Sonderformen des Astigmatismus, welche nach der Lage der Brennlinien im Verhältnis zur Netzhaut benannt sind:

  1. Astigmatismus Myopicus Simplex – Eine Brennlinie auf Netzhautebene, eine vor der Netzhaut.

  2. Astigmatismus Hyperopicus Simplex – Eine Brennlinie auf Netzhautebene, eine hinter der Netzhaut. 

  3. Astigmatismus Mixtus – Eine Brennlinie befindet sich vor und hinter der Netzhautebene. 

Wie kommt es zu einer Hornhaut-verkrümmung?

Eine Verkrümmung der Hornhaut ist meist eine angeborene Veränderung des Auges. Sie kann durchaus auch erblich bedingt sein, wenn sie häufiger innerhalb einer Familie auftritt.

Wenn sich eine Hornhautverkrümmung erst im Erwachsenenalter entwickelt, kann die Ursache vielerlei Gründe haben, unter anderem die Folgenden:

  • Geschwüre oder Narben auf der Hornhaut als Folge von Verletzungen oder

    Entzündungen,

  • ein Keratokonus bzw. Hornhautkegel, der sich schubweise bei Patienten zwischen 20 und 30 Jahren entwickelt,

  • vergangene Augenoperationen, beispielsweise zur Behandlung des Grünen Stars.

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Die Verfahren zur Diagnose einer Hornhautverkrümmung

Es gibt viele Verfahren, mit denen eine Hornhautverkrümmung zuverlässig diagnostiziert werden kann. Im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Diagnoseverfahren vor.

Die objektive Refraktion

Bei der objektiven Refraktion wird ein Infrarot-Bild erzeugt, welches auf dem Augenhintergrund des Patienten abgebildet wird. Ist das Bild scharf, liegt kein Astigmatismus vor. Ist das Bild unscharf, werden verschiedene Linsen getestet, bis das Bild scharf ist. Anhand der finalen Linse kann der Augenarzt erkennen, ob eine Hornhautkrümmung vorliegt.

Die Ophthalmometrie

Mithilfe der Ophthalmometrie wird die Hornhaut vermessen, um festzustellen, welche Art der Hornhautverkrümmung beim Patienten vorliegt. Auch bei diesem Verfahren wird ein Bild auf der Hornhaut abgebildet, nämlich ein Hohl- und Strichkreuz. Liegen beide perfekt übereinander, liegt kein Astigmatismus vor. Liegen beide hingegen nebeneinander, gibt die Distanz der Kreuze Auskunft über die Ausprägung der Verkrümmung. Dank der Ophthalmometrie ist es dem Augenarzt möglich, den Radius der Verkrümmung sowie die Brechkraft der Hornhaut genau zu messen.

Die Hornhauttopografie

Wurde vom Augenarzt auf der Basis vorangegangener Untersuchungen eine irreguläre Stabsichtigkeit diagnostiziert, ist die Ophthalmometrie nicht länger nützlich. Hier kann eine Hornhauttopografie Abhilfe leisten, bei der die Brechkraft der Hornhautoberfläche gemessen wird. Auch diese Untersuchung dient, ähnlich der Ophthalmometrie, der Bestimmung der genauen Art des Astigmatismus.

Die subjektive Refraktion

Ist nun klar geworden, welche Art des Astigmatismus vorliegt (regulär, irregulär oder eine Sonderform), kommen Sehtafeln zum Einsatz. Der Augenarzt wird dem Patienten nun verschiedene Sehhilfen präsentieren, woraufhin dieser sagen muss, mit welcher davon er die Abbildungen auf der Tafel scharf erkennen kann. Im Anschluss daran kann eine Sehhilfe verordnet werden, die den Astigmatismus sowie die dadurch verursachte Fehlsichtigkeit korrigieren kann.

Die Behandlung einer Hornhautverkrümmung im Augenzentrum Tirol

Grundsätzlich gilt, je früher eine Hornhautverkrümmung diagnostiziert und behandelt wird, desto besser. Das Auge gewöhnt sich in jüngeren Jahren besser an eine Korrektur des Sehvermögens als im späteren Lebensalter. Kopfschmerzen sind eine übliche Begleiterscheinung, doch diese verschwinden in der Regel nach ein bis zwei Wochen.

  • Sehhilfen

    Die erste Maßnahme zur Korrektur einer Hornhautverkrümmung ist die Verordnung einer Sehhilfe. Brillengläser mit Zylinderschliff oder Kontaktlinsen können den Astigmatismus wirkungsvoll ausgleichen. Weiche Kontraktlinsen passen sich der verkrümmten Hornhaut an, während harte Kontaktlinsen die Form der Hornhaut effektiv korrigieren.

  • Operation

    Sollte eine Sehhilfe keine Option oder nicht gewollt sein, kann eine Laseroperation durchgeführt werden, bei der die Hornhaut gleichmäßig abgetragen wird und wieder eine ebene Oberfläche entsteht.

    Ist Lasern laut dem behandelnden Augenarzt nicht empfehlenswert für den Patienten, kann eine künstliche Linse eingesetzt werden. Die Hornhaut bleibt bei diesem Verfahren unberührt, während die Linse so geformt ist, dass sie die Hornhautkrümmung ausgleicht. Ein Linsenaustausch wird häufig bei Patienten mit einer sehr starken Hornhautverkrümmung angewandt.

  • Implantat

    Als letzte Variante, insbesondere bei extrem ausgeprägtem Astigmatismus, kann eine Hornhautverpflanzung stattfinden. Dabei wird die eigene, verformte Hornhaut durch die gesunde Hornhaut eines Spenders ersetzt.

    Welche Option für Sie in Frage kommt, besprechen Sie individuell mit Ihrem Augenarzt im Rahmen einer persönlichen Sprechstunde.

Hornhautverkrümmung: Diagnose und Behandlung

Eine Hornhautverkrümmung kann das Sehen schwer beeinträchtigen, was zu Beschwerden für den Patienten führt. Haben Sie den Eindruck, dass Sie an einer unentdeckten Hornhautverkrümmung leiden, verschaffen Ihnen unsere Experten im Augenzentrum Tirol mithilfe von eingehenden Untersuchungen gern Klarheit.

Wir kümmern uns kompetent um Sie und die Gesundheit Ihrer Augen.

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